Hintergrund und Ziel Arbeitslosigkeit steht in Zusammenhang mit Armut und ist ein Risikofaktor für schlechte Gesundheit. Der vorliegende Beitrag untersucht, ob Arbeitslosigkeit das Risiko für einen COVID-19-bedingten Krankenhausaufenthalt für Männer und Frauen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland erhöht. Methoden Die Auswertungen verwenden Krankenkassendaten der AOK Rheinland/Hamburg (vom 01.01.2020 bis zum 18.06.2020) mit Daten zu 1.288.745 Personen zwischen 18 und 65 Jahren. 4 Erwerbssituationen werden unterschieden: (1) reguläre Erwerbstätigkeit, (2) Niedriglohntätigkeit mit Sozialleistungen, (3) Arbeitslosigkeit mit Bezug von Arbeitslosengeld 1 (Alg I) und (4) Langzeitarbeitslosigkeit mit Bezug von Arbeitslosengeld 2 (Alg II). COVID-19-Krankenhausaufenthalte werden über Meldungen der Krankenhäuser anhand der ICD-Codes U07.1 und U07.2 bestimmt. Berechnet werden multiple logistische Regressionsmodelle (für Alter und Geschlecht adjustiert). Ergebnisse 1521 Personen hatten im Beobachtungszeitraum einen Krankenhausaufenthalt mit COVID-19 als Haupt- oder als Nebendiagnose. Dies entspricht insgesamt einer Rate von 118 Fällen pro 100.000 Versicherten. Die Raten variieren je nach Erwerbssituation. Im Vergleich zu regulär Erwerbstätigen liegt das Odds Ratio im Falle von Langzeitarbeitslosigkeit (Alg II) bei 1,94 (KI 95 %: 1,74–2,15), für Empfänger von Alg I bei 1,29 (KI 95 %: 0,86–1,94) und für Niedriglohnverdiener bei 1,33 (KI 95 %: 0,98–1,82). Schlussfolgerung Die Ergebnisse stimmen mit früheren Studien aus den USA und Großbritannien zu sozioökonomischen Ungleichheiten bzgl. Risikos von COVID-19-Krankenhausaufenthalten überein. Dies liefert erste Hinweise dafür, dass sozioökonomische Unterschiede in Bezug auf schwere Verläufe von COVID-19 auch in Deutschland auftreten.
【저자키워드】 COVID-19, Infectious disease, Germany, Health inequalities, unemployment, Social epidemiology, Gesundheitliche Ungleichheiten, Arbeitslosigkeit, Infektionskrankheiten, Sozialepidemiologie, Deutschland, 【초록키워드】 USA, Rate, Ratio,