Hintergrund Eine Amotio retinae ist ein ophthalmologischer Notfall. Verzögerung der Diagnose oder Therapie kann die Visusprognose reduzieren. Aus Presseberichten geht hervor, dass Notfallpatienten aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV‑2 erst deutlich verspätet einen Arzt aufsuchen und die Diagnose und Therapie verschleppen. Diese Arbeit untersucht, ob die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Versorgung von Patienten mit Netzhautablösung hatte. Methodik Für diese Studie wurden 60 Patienten mit im Zeitraum 15.03.–05.05.2020 in der Augenklinik des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf operativ versorgter rhegmatogener Netzhautablösung retrospektiv eingeschlossen. Als Vergleichszeitraum wurde der entsprechende Vorjahreszeitraum gewählt. Signifikante Unterschiede zwischen den Vergleichsgruppen wurden mittels Hypothesentests untersucht. Ergebnisse Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigten sich während der Corona-Pandemie keine signifikanten Unterschiede von Geschlecht, Alter, Symptomdauer, vorherigem Arztbesuch, präoperativem Visus, Makulabeteiligung, Amotioausdehnung, Vorhandensein von proliferativer vitreoretinaler Retinopathie (PVR), Operationsverfahren oder Operationsdauer. Während der Corona-Pandemie gaben 29 % der befragten Patienten mit Amotio retinae generelle Sorgen um ihre Gesundheit aufgrund des Coronavirus SARS-CoV‑2 an. Diskussion Während der Corona-Pandemie zeigte sich eine unveränderte Versorgung von Patienten mit Amotio retinae. Im Gegensatz zu anderen medizinischen Notfällen zeigte sich keine reduzierte Fallzahl oder erhöhte Morbidität im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
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