Hintergrund Die deutschen Notaufnahmen arbeiten seit Beginn der COVID-19-Pandemie im Spannungsfeld zwischen hoher Patientendichte und zusätzlichen anspruchsvollen hygienischen und organisatorischen Herausforderungen. Ziel dieser Studie war es einen Überblick über den aktuellen Stand bei Isolationsmaßnahmen, Diagnostik und Patientenallokation von COVID-19-Verdachtsfällen zu gewinnen. Methoden Unterstützt durch die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) befragten wir Notaufnahmeleiter*Innen im Rahmen einer anonymen Online-Umfrage zu Isolationsmaßnahmen, Diagnostik und Organisation in Notaufnahmen während der COVID-19-Pandemie. Ergebnisse Insgesamt nahmen 139 Notaufnahmeleiter*Innen aus allen Bundesländern und allen Versorgungsstufen nach G-BA an der Umfrage teil. In fast allen teilnehmenden Notaufnahmen existieren schriftlich fixierte Verfahrensanweisungen zu COVID-19. Die meisten Notaufnahmen erfragen standardisiert die „klassischen“ COVID-19-Symptome wie Fieber, respiratorische Symptome oder Kontakt zu Corona-Patienten, wobei die Schwelle zur prophylaktischen Isolation sehr unterschiedlich hoch ist und konkrete Maßgaben zur Beendigung der Isolation häufig fehlen. Die individuellen Abstrich- und Allokations-Strategien variieren relativ stark. Weniger als die Hälfte aller Notaufnahmen haben ein gesondertes Procedere für nicht-anamnestizierbare Patienten (z.B. Polytrauma). In ca. 8 % der Verdachtsfälle erfolgt in der Notaufnahme eine COVID-19-spezifische thorakale Computertomographie. Schlussfolgerung Zusammenfassend zeigt die aktuelle Umfrage, dass die deutschen Notaufnahmen für den Moment gut aufgestellt. Mit Blick auf eine mögliche Fallzahlsteigerung in den Wintermonaten wäre eine genauere Ausdifferenzierung der bisherigen Empfehlungen des Robert Koch Instituts, speziell für Notaufnahmepatienten, wünschenswert. In diesem Zusammenhang schlagen wir einen universalen Algorithmus zur (Ent-)Isolation von Verdachtsfällen in der Notaufnahme vor. Zusatzmaterial online Die Onlineversion dieses Beitrags (10.1007/s00063-021-00775-7) enthält den Studienfragebogen. Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www.springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.
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